Interview | 23.06.2017

Arthur Thomas

„Der Siegerländer Weg" ist das gemeinsame Projekt des 1. FC Kaan-Marienborn und namhafter Unternehmen aus Südwestfalen

1. FC Kaan-Marienborn 2007

Arthur Tomas (23) spielt seit dieser Saison für den 1. FC Kaan-Marienborn und geht den Siegerländer Weg. Er absolviert ein Masterstudium in Maschinenbau und arbeitet gleichzeitig beim Weltmarkführer WaldrichSiegen.

Der Linksverteidiger bereichert die Nehrbauer-Truppe u.a. mit seiner Regionalliga-Erfahrung. Beruflich läuft es bereits rund für Arthur Tomas, wie sein Vorgesetzter Ralf Tschersche, Leiter der Konstruktion bei WaldrichSiegen, feststellt: „Arthur ist ein echter Teamplayer im Technischen Büro mit dem Talent, herausragende Ergebnisse zu erzielen.“ Nur sein Verletzungspech trübt derzeit die ansonsten hervorragenden Aussichten für Sport und Karriere.

Arthur, deine erste Hinrunde hier in Kaan-Marienborn ist nun vorbei! Wie hast du dein erstes halbes Jahr hier erlebt?

Die ersten Monate verliefen sportlich für mich persönlich sehr durchwachsen. Durch meine Verletzungen in der Hinrunde sowie gleich zu Beginn der Rückrunde musste ich einige Wochen pausieren. Nichtsdestotrotz habe ich die Mannschaft und das Drumherum sehr positiv erlebt. Ich wurde hier sehr gut aufgenommen und bin froh, dass ich den ersten Schritt auf dem Siegerländer Weg gemacht habe.

Du hast dich im Sommer bewusst dafür entschieden, Teil dieses Projektes zu werden und damit eine Liga niedriger zu spielen. Warum?

Ich habe mich für den Siegerländer Weg entschieden, weil ich hier Fußball und Arbeit kombinieren kann. Gerade in den hochklassigen Ligen wird der Zeitaufwand für den Fußball immer höher. Darunter darf aber die berufliche Zukunft nicht leiden. Der Siegerländer Weg bringt beides zusammen. Er bietet mir die Chance, höherklassig Fußball zu spielen, dabei trotzdem neben meinem Studium wichtige Berufserfahrung zu sammeln und ermöglicht sogar den Einstieg ins Berufsleben. Das war und ist mir sehr wichtig. Deswegen habe ich mich für den Siegerländer Weg entschieden.

Ist dir der Einstieg schwer gefallen?

Nein, alles in allem bin ich sehr zufrieden. Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen; die Jungs haben es mir leicht gemacht, mich hier in Kaan-Marienborn gut einzugewöhnen. Einige Spieler kannte ich natürlich auch schon vorher von meinem ehemaligen Verein oder aus den Freundschaftsspielen gegen Kaan-Marienborn. Daher war das kein Problem.

Du hast die Möglichkeit erhalten, bei WaldrichSiegen ein duales Studium zu absolvieren. Was genau machst du dort und wie sieht dein Alltag aus?

Bei WaldrichSiegen bin ich in der Konstruktion von Großwerkzeugmaschinen tätig, große Fräs- und Drehmaschinen zum Beispiel. In der Abteilung arbeiten 30 Personen in der mechanischen Konstruktion, hier arbeite ich, und rund 15 Personen in der elektrischen Konstruktion. Neben meinem Masterstudium im Maschinenbau an der Universität Siegen arbeite ich dort ein bis zwei Mal die Woche an neuen Projekten mit.

Was genau sind deine Aufgaben in der Konstruktion?

Zu meinen Aufgaben gehören unter anderem die Konstruktion von unterschiedlichen Bauteilen unserer Maschinen und auch konstruktive Änderungen von bestehenden Bauteilen. Im Semester arbeite ich ein bis zwei Mal die Woche und in der vorlesungsfreien Zeit drei bis vier Mal wöchentlich. Ich habe ein festes Stundenkontingent, aber die Zeiteinteilung ist nicht starr, sondern flexibel, je nach den Anforderungen in Sport und Studium.

Wie sind deine beruflichen Aussichten nach dem Abschluss?

Als Ingenieur hat man im Maschinenbau viele Möglichkeiten. Die Tätigkeitsfelder erstrecken sich von der Entwicklung über die Konstruktion bis hin zur Produktion von Maschinen unterschiedlichster Art. Mir macht die Arbeit in der Konstruktion bei WaldrichSiegen großen Spaß, deshalb kann ich mir sehr gut vorstellen, nach dem Studium in der Konstruktion zu arbeiten.

Glaubst du, der Siegerländer Weg war die richtige Entscheidung für dich?

Ich bin froh darüber, dieses Angebot bekommen und wahrgenommen zu haben. Es war eine einmalige Gelegenheit für mich. Den beruflichen Alltag erlebe ich als sehr positiv. Das Betriebsklima ist super und meine Arbeitskollegen unterstützen mich bei der Arbeit, wo sie nur können.

Siehst du zwischen Job und Fußball Parallelen, die du für beide Bereiche nutzen kannst?

Ja, absolut. Bei WaldrichSiegen sind allein in meiner Abteilung rund 40 Mitarbeiter tätig, die alle an der Konstruktion der Maschinen arbeiten. Da spielt natürlich, ähnlich wie im Fußball, Teamfähigkeit eine große Rolle. Aber auch Disziplin und Ehrgeiz sind in beiden Bereichen wichtig.

Die Hinrunde war furios, in der Rückrunde läuft es bisher noch nicht ganz so gut. Wie siehst du den bisherigen Verlauf?

Die Hinrunde verlief wirklich sehr gut. Wir blieben über die ersten zehn Spiele ungeschlagen und konnten uns lange am oberen Drittel der Tabelle festklammern, was als Neuling in der Liga eine super Leistung ist. Wir haben gut in die Oberliga-Saison gefunden und konnten unser Potenzial abrufen. Die Rückrunde dagegen verläuft bis dato sehr unglücklich. Wir hatten einige Spiele dabei, aus denen wir aufgrund der Chancenverwertung und vielleicht auch manchmal wegen des fehlenden Glücks nichts Zählbares mitnehmen konnten. Aber es gehört leider auch zum Fußball dazu, dass es mal nicht so gut läuft. Wir arbeiten hart im Training und ich bin fest davon überzeugt, dass wir die passenden Resultate schon bald erzielen werden und die Punkte ins Breitenbachtal holen.

Was habt ihr euch für die Rückrunde vorgenommen? Was sind deine persönlichen Ziele?

Wir haben uns als Mannschaft vorgenommen, so viele Punkte wie möglich zu sammeln und den Klassenerhalt schnellstmöglich zu sichern. Mein Ziel ist es, so oft wie möglich zu spielen und damit der Mannschaft weiterzuhelfen. In erster Linie will ich natürlich verletzungsfrei und gesund bleiben und so oft wie möglich für den 1. FC Kaan-Marienborn auflaufen, um weitere Siege einzufahren.

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