Mit gleich zwei Titeln verabschiedeten sich die Talente des Siegerländer Wegs in die Sommerpause: bester Aufsteiger und Kreispokalsieger. Ein verdienter 3:1 Sieg im Finale gegen den TuS Erndtebrück bedeutete für den 1. FC Kaan-Marienborn den bereits sechsten Kreispokalsieg seit 2008.

Auch im Ligaalltag konnten sich unsere Talente beweisen. Mit dem Titel „bester Aufsteiger“ endete die erste Oberliga-Saison in der Vereinsgeschichte der Käner vielversprechend. Am Ende erreichten sie mit Platz 7 sogar einen Platz in der oberen Hälfte der Abschlusstabelle.

Grund genug für die Verantwortlichen, zufrieden auf die Saison 2016/17 zurückzuschauen. Wir sprachen mit Trainer Thorsten Nehrbauer (TN) und Geschäftsführer Jochen Trilling (JT) über die zurückliegende Spielzeit – und über die Pläne für die neue Saison.

Hätte man euch vor der Saison gesagt, dass der 1. FC Kaan-Marienborn 7. und somit bester Aufsteiger wird, hättet ihr das geglaubt?

JT: Der Wunsch, die Hoffnung und der Glaube an die Mannschaft waren da, aber damit gerechnet habe ich nicht. Wir hatten Respekt vor der Oberliga, ihrer Qualität und der Unberechenbarkeit der Mannschaften.

Welchen Anteil hatten die Talente des Siegerländer Wegs an diesem Erfolg?

JT: Ohne die Talente des Siegerländer Wegs wären die Erfolge des 1. FC Kaan-Marienborn in den letzten Jahren nicht realisierbar gewesen. Zukünftig wird meiner Meinung nach der Erhalt der höheren Amateurklassen nur über ein System wie unseren Siegerländer Weg möglich sein.

TN: Wir sind alle der Siegerländer Weg! Wir trainieren und spielen für diese Philosophie, somit hat er einen großen Anteil an unserem Erfolg. Dazu kommen natürlich auch die vielen Helfer auf und neben dem Platz.

Am Ende war die Saison ein großer Erfolg – aber gab es auch negative Momente?

JT: Einer der unglücklichsten Momente war das Gegentor im Hinspiel gegen die Hammer Spvg, als wir kurz vor Schluss den Ausgleich hinnehmen mussten. Wir haben es leider nicht geschafft, nach einem aus meiner Sicht sehr guten Spiel unserer Mannschaft das 2:0 nachzulegen.

TN: Aus meiner Sicht war das die 5:1 Niederlage gegen Marl Hüls. Das war für mich das Spiel, das mich am meisten enttäuscht hat.

Was waren eure Highlights der Saison?

TN: Ich denke, die ganze Saison war ein Erlebnis für uns. Es waren viele Höhen und auch einige Tiefen dabei. Das Heimspiel gegen Lippstadt war definitiv ein Highlight der Saison. Das schönste Tor der Spielzeit war für mich das Kopfballtor von André Schilamow gegen Gütersloh. Ich hätte nie gedacht, dass André jemals ein Kopfballtor macht (lacht).

JT: Highlights für mich waren – wie Thorsten schon gesagt hat - die letzten aufregenden Minuten in dem emotionalen Spiel gegen den SV Lippstadt, das uns letztendlich den Klassenerhalt gesichert hat. Spontan fällt mir auch eine Szene aus dem Spiel in Bielefeld ein: Semih Yigit köpft in letzter Minute den Ball von der Torlinie, so dass wir kein Gegentor mehr bekommen und den Sieg mit nach Hause nehmen. Und dann war da noch das Rückspiel in Paderborn, als wir zur Halbzeit 0:3 zurück lagen und noch ein 3:3 erkämpft haben. Hier hat die Mannschaft eine tolle Moral bewiesen.

Was habt ihr und die Mannschaft aus der ersten Oberliga-Saison gelernt?

JT: Wir haben gestaunt, unter welchen (teils) Profibedingungen die Vereine bereits in der Oberliga arbeiten. Sportlich nehme ich vor allem mit, dass die Spiele oft durch Kleinigkeiten oder sehr gute Einzelspieler entschieden werden.

TN: Positiv waren sicherlich die Organisation und Kompaktheit unserer Mannschaft. Die Kaan-Zone hat prächtig funktioniert. Was wir in der neuen Saison verbessern müssen, ist das Umschaltspiel und die damit verbundene Torausbeute.

Gibt es schon Neuzugänge für die neue Saison zu vermelden? Nach welchen Kriterien werden diese ausgewählt?

JT: Bislang wissen wir, dass uns Moritz Brato, Ingmar Klose, Tahl Varli, Ennis Madani, Dorian Madani und Tim Schulz in der nächsten Saison verstärken werden. Wichtig ist uns vor allem, dass sie neben Talent auch Herzblut, Leidenschaft und den Erfolgshunger mitbringen, in der Oberliga bestehen zu wollen.

Noch eine Frage zum Abschluss – worauf freut ihr euch in der nächsten Saison am meisten?

JT: Auf das Stadtderby gegen die Sportfreunde Siegen und das Spiel gegen die U23 vom FC Schalke 04.

Jochen und Thorsten, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg in der neuen Saison!