Marius Jung ist fast schon ein Urgestein des Siegerländer Wegs. Nach acht Jahren hat der 31-Jährige seine Karriere beim Regionalligisten 1. FC Kaan-Marienborn im Sommer 2018 beendet.
Ganz schön rumgekommen ist Marius Jung. Mit dem 1. FC Kaan-Marienborn erlebte der Werthenbacher zwei Aufstiege, als Vertriebsmitarbeiter der Maschinenfabrik Herkules führten ihn seine Geschäftsreisen schon an beeindruckende Orte auf der ganzen Welt.
Im Jahr 2010 fand Jung zum Siegerländer Weg. Sein damaliger Verein hatte den Spielbetrieb auf Profitum umgestellt. Mit seinem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der Universität in Siegen ließ sich diese sportliche Ausrichtung aber nicht in Einklang bringen.
„Ohne meinen Arbeitgeber hätte ich diese Erfahrungen nie gemacht.“
Marius Jung
Ein Gespräch mit dem Geschäftsführer der Maschinenfabrik Herkules zeigte dem Abwehrspieler eine neue Perspektive auf: „Mein Studium sollte auf keinen Fall unter dem Fußball leiden. Deswegen ist Herr Thoma auf mich zugekommen, der mich mit offenen Armen empfangen hat und mir das Konzept des Siegerländer Wegs mit dem Dualen Studium nahegelegt hat. Für mich war das definitiv ein Glücksfall“, erzählt Marius Jung rückblickend.
Viele Abteilungen hat der Siegerländer seitdem im Unternehmen durchschritten und einen guten Einblick gewonnen. In der Abteilung Konstruktion verfasste Jung seine Bachelorarbeit, durchlief aber auch den Einkauf und gewann so ein umfassendes Bild: „Es macht mir hier sehr viel Spaß und ich erfahre viel Unterstützung aus der ganzen Firma, auch von der Geschäftsführung. Ich würde die Entscheidung jederzeit wieder so treffen.“
Seit nunmehr fünf Jahren ist Marius Jung schon ein wichtiger Bestandteil der Vertriebsabteilung. An seiner Arbeit schätzt er vor allem die vielfältigen Aufgabenbereiche.
Nachhaltigen Eindruck hinterließ beispielsweise eine Geschäftsreise nach Usbekistan, bei der Jung trotz der dort herrschenden Armut die außergewöhnliche Gastfreundschaft der Menschen tief beeindruckte: „Ohne meinen Arbeitgeber hätte ich diese tollen Erfahrungen nie gemacht, da ich privat vermutlich nicht in diese Länder gereist wäre. So wird die Arbeit nie monoton und stellt eine echte Bereicherung dar.“
Parallel zu seiner beruflichen Entwicklung bog Marius Jung auch mit dem 1. FC Kaan-Marienborn in die Erfolgsspur ein. Nach dem hart und lange erarbeiteten Aufstieg in die Oberliga trug Marius Jung in wichtigen Momenten in der Saison 2017/18 mit drei Toren zum langfristig anvisierten Aufstieg in die Regionalliga West bei, nicht nur für Jung ein unvergessliches Erlebnis.
Dabei hatte der Rechtsfuß seinen Startelfplatz zum Beginn der vergangenen Oberliga-Saison zunächst verloren. Als echter Teamplayer erwies sich der verdiente Spieler auch in dieser Situation: „Die Mannschaft und der Erfolg stehen im Vordergrund. Da muss man manchmal einfach zurückstecken. Das hat uns in der Aufstiegssaison auch ausgezeichnet, dass alle an einem Strang gezogen haben. Alle haben sich gegenüber der ersten Elf fair verhalten und immer Gas gegeben. Das war unser Erfolgsrezept.“
Nach 8 Jahren, in denen Marius Jung starkes Engagement auf und neben dem Platz gezeigt hat, war es für den Defensivspezialisten an der Zeit, kürzer zu treten.
„Es ist ganz wichtig, dass man sich selbst und seine Leistung realistisch selbst einschätzen kann. In der Regionalliga ist die Qualität nochmal deutlich höher und es ist eben auch so, dass ich körperlich mit 31 Jahren schon etwas mehr zu kämpfen habe. Da erscheint es mir doch sinnvoller, der jüngeren Generation den Vortritt zu lassen und noch etwas just for fun zu kicken.“
Den Siegerländer Weg geht Marius Jung natürlich weiter, seine sportliche Laufbahn lässt er nun ganz entspannt beim etablierten Bezirksligisten Germania Salchendorf ausklingen: „Ein bisschen möchte ich schon noch spielen. Ich kann die Finger eben doch nicht ganz vom Fußball lassen.“
Wir wünschen Marius Jung alles Gute auf seinem weiteren sportlichen, beruflichen und privaten Lebensweg!